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Geschwisterkind bei der Geburt dabei haben?

Aktualisiert: 24. Apr. 2023

Als ich mit meinem 3. Kind schwanger war stellte ich mir diese Frage! Wollte ich meine Kinder bei der Geburt dabei haben? Mein Großer war zum Zeitpunkt der Geburt gerade mal 4 Jahre geworden und die Kleine feierte erst vor ein paar Wochen ihren 2. Geburtstag.



Wohin mit den Kindern während der Geburt? Zur Oma? Aber was, wenn es über die Nacht geht - die Kinder hatten bis jetzt noch nie bei Oma geschlafen. Und wenn sie das dann das 1. Mal während der Geburt machen, könnten wir sie nicht wieder nach Hause holen, falls sie "Heimweh" bekämen. Hätte ich dann einen klaren Kopf für die Geburt oder würde ich mir nur Sorgen um meine beiden Großen machen? Würden die beiden dann die Geburt ihres Geschwisterchens als Konkurenz zum Wohle von sich sehen? Schließlich geht das Baby ja vor und dieses Baby scheint Mama und Papa wichtiger zu sein, als die Gefühle von uns.

Aber dabei haben? Während der Geburt? Würden sie mich nicht ablenken? Wenn sie herumtoben und schreien, hätte ich dann den Kopf frei für die Geburt? Oder anders herum gedacht, wäre die Geburt nicht ein Trauma für sie? Gut, das letztere kam mir nur kurz, da meine 2. Geburt, dank HypnoBirthing, einfach traumhaft und auch ruhig war und ich davon ausging, dass die 3. genauso wird. Aber die Sorge des Ablenkens war da. Ich überlegte die gesamte Schwangerschaft hin und her. Was ist besser - Oma oder dabei sein bei der Geburt?


Letztendlich wollte ich sie unbedingt dabei haben! Für mich war die Vorstellung, dass wir das Baby als Familie Willkommen heißen würden, so schön, dass ich es unbedingt versuchen wollte. Dieses Baby sollte gleich mitten in unsere Familie hineingeboren werden. Es kannte seine Geschwister während der gesamten Schwangerschaft. Sie waren immer dabei und umsorgten es schon, als es noch klitzeklein war. Sie küssten und liebkosten es und fieberten mit mir zusammen der Geburt entgegen. Sie fragten, wann denn nun das Baby kommen würde und ob es denn ein Junge oder ein Mädchen werden würden. Meine Schwangerschaft war genauso aufregend und spannend für sie, wie für mich. Und warum sollte ich sie dann während der Geburt abschieben? Warum sollte ich sie nicht teilhaben lassen, an einem so wichtigen Familienereignis? Dieses Ereigniss betrifft ja schließlich auch ihr gesamtes Leben. So lange sie leben, werden sie ein kleines Geschwisterchen haben! Sie werden für immer Geschwister sein. Warum sollten sie also nicht auch die ersten Momente mit dem neuen Familienmitglied genießen dürfen.


Aber wie sollte ich sie nur darauf vorbereiten? Ich besorgte mir schließlich ein paar Kinderbücher über Hausgeburten - nicht über die, in denen die Mama ins Krankenhaus fährt. In diesen Büchern blieb die Mama zu Hause und die Hebamme kam, während der Geburt, zu ihr. Die Kinder waren in diesen Büchern meistens am Schlafen oder am Spielen mit Papa oder der Hebamme. Meine Kinder liebten diese Bücher und wir sahen und lasen sie fast jeden Tag. Außerdem zeigte ich ihnen wunderschöne HypnoBirthing-Geburtsvideos und klärte sie darüber auf, warum die Mama hier und da mal stöhnte und was in welcher Situation passierte - natürlich völlig kindgerecht und einfühlsam. Auch das fanden meine beiden total spannend! Wir redeten viel über ihre eigenen Geburten und ich erzählte ihnen, was in der kommenden Geburt von ihrem Geschwisterchen so passieren könnte.

Mit meinem Mann machte ich nebenbei einen Notfallplan aus. D.h. falls ich doch meine Ruhe brauchte, würde er sich um sie kümmern und wenn alle Stricke reißen würden, würden wir Oma anrufen, die die Kinder dann abholen würde. Wir trafen, so gut es ging, alle Vorkehrungen und bereiteten uns alle, so gut es ging, auf diese Geburt vor.

Ich selbst übte die Entspannungstechniken und die Geburtsatmung von HypnoBirthing und fasste jeden Tag mehr Vertrauen in mich, meinen Körper und mein Baby!


Letztendlich lief während der Geburt alles genau so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Baby kam vormittags - und jede Mama weiß, dass vormittags die beste Zeit mit den Kindern ist. Mittags sind sie müde, nachmittags bereits ausgepowert vom Tag und abends auch müde, wollen aber nicht ins Bett und man hat noch Halligalli bis sie schlussendlich doch ins Bett gehen.

Die Wellen (Wehen) waren schon in vollem Gange, als die beiden aufgewacht sind. Sie sind noch etwas verschlafen in unseren Geburtsraum gekommen und haben mit mir gekuschelt und sich bei jeder Welle wieder auf Papas Schoß gesetzt. Sie waren total aufgeregt aber ganz ruhig und brav. Sie sahen zu und warteten gespannt. Es war eine traumhafte Atmosphäre! Ab und zu fragten sie ihren Papa, was denn nun passierte und verglichen die Situation mit den Büchern und Videos, die sie gesehen hatten. Und als das Baby dann kam, sprangen sie sofort von ihrem Stuhl auf und liebkosten freudestrahlend ihren kleinen Bruder!

Ich bin so unendlich dankbar für dieses Geschenk! Ich würde es immer wieder so machen!

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